Baubeschreibung Ausfahrsignal


Digitale Steuerung

<- Zurück

Im folgenden wird die Ansteuerung des Ausfahrsignales über die Software Rocrail bzw. die BiDiB-Baugruppe NeoControl beschrieben. Rocrail ist eine freie Software zur Steuerung von Modelleisenbahnen, bei der 'NeoControl' handelt es sich um ein Baugruppe für den BiDiB-Bus, die in erster Linie für die Ansteuerung von LED vorgesehen ist, aber auch über Schaltausgänge und Eingänge für Rückmelder verfügt.

Die Ansteuerung des Ausfahrsignals über diese Baugruppe bietet sich vor allem dann an, wenn auf der Modellbahnanlage bereits Module mit BiDiB-Bus im Einsatz sind. Mit Hilfe der 'NeoControl' können über eine einfache dreiadrige Bus-Leitung bis zu 120 einzelne LED angesteuert werden. Weiterführende Informationen zum Thema sind im NeoControl-Wiki zu finden.

Die Signalansteuerung via NeoControl basiert auf dem gleichen Prinzip wie die Ansteuerung der LED-Streifen, die es mittlerweile überall preisgünstig zu kaufen gibt. Die einzelnen RGB-LED in den Streifen werden jeweils von einem Chip (WS2811) angesteuert, der die Informationen über Helligkeit und Leuchtfarbe über ein schnelles, 3-adriges Bussystem erhält. Mit Hilfe dieses preiswerten Chips und einiger weniger Zusatzbauteile können kostenkünstige Dekoder für die Signalansteuerung gebaut werden.

Picture 3

Im Bild links ist der Schaltplan des Dekoders für die Ansteuerung des Ausfahrsignals dargestellt. Die 4 zu erzeugenden Signalbegriffe erfordern den Einsatz zweier WS2811 Bausteine.

Hinweise:

Die angegebenen Werte für die Widerstände sind für eine Versorgungsspannung (Vcc) von 12 Volt ausgelegt.

In der 12 Volt Ausführung des Decoders darf der BUS-Anschluss Vcc nicht mit dem entsprechenden Vcc-Ausgang der NeoControl-Baugruppe (+5 Volt) verbunden werden. Dies würde ggf. zur Zerstörung der Baugruppe führen. Die Einspeisung der Versorgungsspannung von 12 Volt muss separat über den Vcc-Eingang und den Anschluss GND des ersten Decoders im Strang erfolgen.

X

Schaltplan Dekoder

Platine
Picture 3

Der Decoder ist auf einer Platine mit den Abmessungen 50 x 20 mm aufgebaut. Wer die Platine selbst herstellen möchte, kann das Platinenlayout hier herunter laden.

X

Dekoder

Platine
Picture 3

Die Bus-Verbindungen werden über 3-polige, verpolungssichere Steckverbindungen hergestellt. Das Signal wird mit den im Bild farblich markierten Anschlüssen verbunden.

X

Dekoder Anschlussschema

Platine
Picture 3

Der Dekoder wird zweckmäßigerweise unter der Anlage in Signalnähe montiert. Aus Gründen der Anschaulichkeit ist die Platine im Bild links 'überirdisch' angebracht. Das Bus-Kabel ist hier am Decodereingang angeschlossen.

Entsprechend der Voreinstellung der NeoControl beginnt die Zählung der WS2811-Bausteine im Strang B mit 20. Der erste Decoder im Strang B belegt damit die Lightports (=LED-Ausgänge) 60 bis 62 (3 LED-Ausgänge je Baustein).

Im folgenden Konfigurationsbeispiel befindet sich der erste WS2811-Baustein des Decoders an der 13ten Stelle im Strang B der NeoControl. Nach der Formel

lp1 = ( 20 + 13 - 1) * 3

20 = Startnummer der Bausteine im Strang (s.o.)

13 = Position des Bausteins im Strang

erhält man für die Nummer des ersten Lightports des Bausteins den Wert lp1 = 96, der Decoder belegt mit seinen 6 LED-Ausgängen damit die Lightports 96 bis 101.

X

Dekoder-Verdrahtung

Platine

Die Konfiguration des Signals in der NeoControl erfolgt mit der kostenlosen Software 'BiDiB-Wizard', mit deren Hilfe BiDiB-Knoten einfach eingerichtet werden können. Weiterführende Informationen sowie Download-Möglichkeiten findet man auf der Seite von OpenDCC.

Begonnen wird mit der Anlage der Lightports im BiDiB-Wizard. Hier werden Parameter wie Helligkeit der LED oder die Dauer von Auf- und Abdimmvorgängen für jede Signalleuchte festgelegt. Entsprechend des oben errechneten Wertes für die Nummer des ersten Lightports werden die Einträge für die Signalleuchten 'Grün' (96), 'Rot1' (97), 'Rot2' (98), 'Gelb' (99) und 'Weiss' (100) vorgenommen. Lightport 101 wird bei diesem Signaltyp nicht verwendet, der entsprechende Decoderanschluss bleibt frei.

Nach der Konfiguration der Lightports wird für jeden Signalbegriff ein entsprechendes Makro angelegt, das die Auf- und Abblendvorgänge der einzelnen Lampen steuert. Zunächst werden die einzelnen Makros in der Übersicht angelegt, ...

... danach erfolgt die Festlegung des zeitlichen Ablaufs der Lichtwechsel am Signal.

Der im Bild unten gezeigte Ablauf für den Signalbegriff hp0 (Halt) bewirkt das Abdimmen aller Lampen am Signal, sowie nach einer Wartezeit von 20 ticks (~ 0,2 Sek.) das Aufdimmen der Signalleuchten 'Rot1' und 'Rot2'.

Das Makro für den Signalbegriff hp1 (Fahrt) ist ähnlich aufgebaut, nur dass hier die grüne Signalleuchte aufgedimmt wird.

Nach dem gleichen Schema ist das Makro für den Signalbegriff hp2 (Langsamfahrt) aufgebaut. Hier werden nach dem Abdimmen die grüne und die gelbe Signalleuchte aufgedimmt.

In dem Makro für den Signalbegriff hp0sh1 (hier nicht abgebildet) werden nach dem Abdimmvorgang die Signalleuchten 'Rot1' sowie 'Weiss' aufgedimmt.

Für die Steuerung des Signals selbst wird nun noch ein Accessory angelegt, in dem die oben erstellten Makros zusammengefasst werden.

Im Accessory werden die einzelnen Makros eingetragen, die das Anzeigen der verschiedenen Signalbegriffe steuern (Speichern nicht vergessen!). Die Reihenfolge, in der die Makros in der Liste eingetragen werden, ist wichtig für die unten beschriebenen Konfiguration in Rocrail.

Über die '>'-Tasten können hier die Makro-Funktionen am angeschlossenen Signal bereits getestet werden.

Signalkonfiguration in Rocrail

Das Einfahrsignal wird in Rocrail an der vorgesehenen Stelle im Gleisplan eingefügt. Für die Ansteuerung des Signals sind in den Rocrail-Signaleigenschaften spezielle Einträge erforderlich, die im folgenden beschrieben werden.

Im Reiter 'Schnittstelle' der Signalkonfiguration werden die Einträge entsprechend dem u.a. Screenshot vorgenommen. Neben den BiDiB-spezifischen Einstellungen muss vor allem die Signaladresse eingetragen werden. Diese ergibt sich aus der laufenden Nummer des Accessory's in der Accessory-Liste im BiDiB-Wizard (siehe oben). Im Beispiel hat das Ausfahrsignal die laufende Nummer 16. Da die Zählung im der Accessory-Liste mit 0 beginnt, ist das Ausfahrsignal der 17te Eintrag der Liste. Dieser Wert wird als Adresse in die entsprechenden Felder eingetragen.

Der Reiter 'Einzelheiten' dient der Festlegung des Signaltyps sowie der Anzahl der Signalbegriffe. In der Spalte 'Nummer' der einzelnen Signalbegriffe wird die laufende Nummer des aufzurufenden Makros aus der Makro-Liste des entspechenden Accessory im BiDiB-Wizard eingetragen. Die Zählung in der Liste beginnt mit '0', für den Begriff 'Rot' soll das erste Makro der Liste ('hp0', siehe oben) aufgerufen werden. Das Feld 'Nummer' für den Begriff 'Rot' erhält deshalb den Eintrag '0'.

Für die weiteren Signalbegriffe werden im Feld 'Nummer' die entsprechenden Werte der Listenposition des zugehörigen Makros eingetragen.

Sind die beschriebenen Konfigurationsarbeiten erfolgreich durchgeführt, so können die Signalfunktionen nun in Rocrail getestet werden. Beim Anklicken des Signals im Gleisplan werden die Signalbegriffe der Reihe nach angezeigt.



<- Zurück